Seit 40 Jahren sind wir DAS Fachgeschäft für den Fairen Handel in Aschaffenburg! Das hätten sich die Gründer:innen unseres Trägervereins, der damals noch „Dritte-Welt-Laden e.V.“ hieß und in einer kleinen Baracke mit Kohleöfchen und ohne fließend warmes Wasser logierte, sicherlich nicht träumen lassen. Anfangs beschränkte sich die Produktpalette auf einige wenige Artikel, die Ladendienstler:innen waren oft selbst ihre besten Kunden, und für den Genuss von Kaffee und Tee brauchte es oft eine gehörige Portion Idealismus. Aber den brachten die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen auch mit, denn sie wollten etwas bewegen. Sie wollten den Blick lenken auf die unfairen Bedingungen in der weltweiten Wirtschaft, auf die Unterdrückung der ArbeiterInnen z.B. in Nicaragua, und wollten Alternativen aufzeigen.
Seither ist viel geschehen. Im April 1987 zog der Laden in eine attraktivere Lage in die Treibgasse. 1996 änderten wir unseren Namen in „Weltladen für faires Handeln e.V.“, denn der Begriff „Dritte Welt“ schien uns in der Bedeutung, die ihm gegeben wurde (oftmals synonym zur Bezeichnung „Entwicklungsland“), nicht mehr zeitgemäß.
Der Faire Handel ist mittlerweile in der Gesellschaft angekommen, und in unserem Sortiment finden sich zahllose wunderbare und hochwertige Produkte aller Art. Hergestellt und angebaut werden sie mit viel Liebe, Können und Engagement von unseren Partner:innen in vielen Teilen der Erde. Die Lebensmittel sind größtenteils bio-zertifiziert, beim Kunsthandwerk wird viel Wert auf umweltfreundliche Produktionsbedingungen gelegt. Soziale und ökologische Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert, auch das Thema „unverpackt“ gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Und so gehen uns noch lange nicht die Ideen und der Idealismus aus, diese EINE WELT ein klein wenig zu einem besseren Ort zu machen.
Möglich war und ist dies natürlich nur durch unsere vielen treuen Kund:innen, die uns auch gerade jetzt in der schwierigen Situation der Corona-Pandemie die Treue halten. Dafür wollen wir uns mit Jubiläumsprodukten bedanken, die in den kommenden Tagen hier vorgestellt werden.
In der Nähe von Kathmandu werden diese lustigen Eierwärmer in der Manufaktur Nepalaya Craft nach den Kritierien des Fairen Handels hergestellt. Buddhisten, Christen, Muslime und Hindus arbeiten in dieser Manufaktur miteinander, und neben dem Lohn, der den Lebensunterhalt sichert, gibt es Zusatzleistungen wie Kranken- und Unfallversicherung, Altersvorsorge und bezahlter Urlaub.
Die Wolle für die Produkte wird mulesing-frei produziert, gefärbt wird sie mit Pflanzenfarben.
Ganz besondere Blumen zum Verschenken gibt es bei uns im Weltladen! Liebevoll handgefertigt in Nepal bringen sie lange Freude.
(Kann man sich übrigens auch selber schenken! ;) )
Da wir unseren Umsatz überwiegend mit Lebensmitteln machen, dürfen wir unseren Laden geöffnet halten.
Bis auf Weiteres freuen wir uns zu unseren regulären Öffnungszeiten auf Ihren Einkauf.
Mit einer ungewöhnlichen Spendenaktion verbindet der Weltladen Aschaffenburg den Amazonas mit dem Bayerischen Untermain: 280 Seifen des Regenwaldladens – fair und nachhaltig produziert im brasilianischen Regenwald – wurden an das Diakonie-Sozialkaufhaus in Aschaffenburg übergeben.
Durch den Kauf dieser Seifen unterstützt der Weltladen den Schutz des Regenwaldes: die Samen und Pflanzenöle stammen aus Wildsammlung und liefern den Menschen ein Auskommen, die in und von den Regenwäldern leben. Wenn es gelingt, dass die traditionellen Waldbewohner einen Gutteil ihres Lebensunterhalts durch den Verkauf waldschonend erzeugter Produkte aus dem Regenwald erwirtschaften können, dann werden sie ihre Lebensgrundlage nicht zerstören, sondern als Teil ihres Kapitals bewahren. Produziert werden die Seifen in einer kleinen Manufaktur vor Ort, auch die Verpackung und Etikettierung erfolgt dort. Somit bleibt die gesamte Wertschöpfung am Amazonas.
Mit der Spende an das Diakonie-Sozialkaufhaus möchte der Weltladen seine Wertschätzung dieser für Aschaffenburg so wichtigen Einrichtung zum Ausdruck bringen und einen Beitrag leisten zugunsten der von Armut betroffenen Menschen, die die Einrichtung berät, begleitet, beschäftigt und versorgt.
Der Transport der Seifen von der Treibgasse in die Kolpingstraße erfolgte anschließend übrigens nachhaltig per Lastenrad!
Das Bild zeigt von links nach rechts: Sabine Zenker (Diakonie), Oberbürgermeister Jürgen Herzing, Wolfgang Grose (Diakonie), Anke Teigelkötter, Berit Schusrse (beide Weltladen Aschaffenburg)